Schon im ersten Teil zum Thema Frauengesundheit ließ ich Herman Hesse sprechen: „Ohne Liebe zu sich selbst, ist auch die Nächstenliebe unmöglich“. Ein wunderschönes und wahres Zitat! Ich erinnerte daran, wie wichtig es ist, unser Frausein mit all seinen Herausforderungen in jeder Lebensphase zu genießen – und zwar in Wertschätzung und Dankbarkeit.
Was unterstützt Frauen in den verschieden Lebensphasen, um bestmöglich mit den unterschiedlichen Herausforderungen umzugehen und was hilft dabei, dass sich Frauen rundum wohl fühlen und in ihrer Kraft sind?
Die Entwicklungsphase vom Mädchen zur Frau kann durch eine angepasste Ernährung und viel Bewegung sehr gut unterstützt werden. Durch den enormen Wachstumsschub und den Hormoneinschuss bei Mädchen braucht es eine energiereiche und eiweißreiche Ernährung. Eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Magnesium ist wichtig für starke Knochen und kann eine gute Vorbeugung gegen Osteoporose sein. Vitamin C, Eisen und Zink sorgen zusammen mit regelmäßiger und ausreichender Bewegung für ein gutes Immunsystem, starke Knochen und eine gesunde Haut. Folsäure, Vitamin B6 und B12 fördernd die Eiweißversorgung und die Blutbildung.
Auch Heilpflanzen wie die weiße Taubnessel, Frauenmantel, Schafgarbe, Gänsefingerkraut und Heublumen unterstützen in dieser Zeit ideal. Aus diesen Heilpflanzen lassen sich Teeaufgüsse zubereiten oder auch Auflagen, wie zum Beispiel ein warmes Heublumensäckchen bei Verspannungen und Unterleibsschmerzen. Als homöopathisches Mittel hilft Pulsatilla bei Zyklusstörungen und stabilisiert die Menstruation.
Besonders wohltuend in der Übergangsphase vom Mädchen zur Frau sind ausgewählte Aromaöle. Das Rosenöl, eines der kostbarsten Öle, das die weibliche Harmonie fördert, bringt Körper, Geist und Seele in Balance und wirkt regulierend beim so genannten „PMS“, dem prämenstruellen Syndrom sowie bei Menstruationsbeschwerden. Rosenöl wirkt entzündungshemmend, wundheilend und anregend auf die Lymphe. Der Duft von Vanille kommt einer warmen Umarmung gleich, er wirkt harmonisierend und ist ein regelrechter Wohlfühlduft. Vanilleöl fördert das Gefühl von Glück, Geborgenheit und innerer Ruhe.
Bei Frauen ab 20 ist der Osteoporoseschutz ein Thema, da der Aufbau der Knochenmasse bis etwa Mitte/ Ende 20 abgeschlossen ist. Alles, was die Knochengesundheit unterstützt ist nun sinnvoll. Bewegung in jeglicher Form, die Spaß macht, gern an frischer Luft, um die essentielle Vitamin D Versorgung sicherzustellen und eine kalziumreiche Ernährung sind eine gute Kombination zur Stärkung der Gesundheit junger Frauen.
Eine längere Einnahme der Antibabypille kann ein Mangel an Mikronährstoffen verursachen. B-Vitamine und Folsäure, diese besonders bei Kinderwunsch, Zink, Magnesium und Eisen gleichen das Defizit wieder aus. Durch die Regelblutung geht mehr Eisen verloren, so dass in dieser Zeit eine erhöhte Eisenaufnahme wichtig ist.
Unterstützende Heilpflanzen für Frauen in den Zwanzigern sind Mönchspfeffer, der regulierend auf den Zyklus wirkt, harmonisierender Frauenmantel und Gänsefingerkraut bei Menstruationsbeschwerden und Unterleibskrämpfen sowie Beifuß. Beifuß, das schon vor Jahrhunderten als „Mutter aller Kräuter“ galt, reguliert die Unterleibsorgane, wirkt menstruationsfördernd, krampflösend und beruhigend. Auch Fenchel hilft vor und während der Menstruation bei Beschwerden.
Aus der Welt der Aromaöle sorgt ein erfrischendes und stimmungsaufhellendes Zitronenöl für gute Laute, eine bessere Konzentration und regt den Lymphfluss an. Vitalisierend wirkt Zitrone auch in der Haut- und Haarpflege. Ein wärmendes und harmonisierendes Zimtöl kann vielseitig eingesetzt werden, auch bei Menstruationsbeschwerden zur Entspannung und zum Lösen von Verkrampfungen. In den Zwanzigern verlangt die Haut häufig etwas mehr Aufmerksamkeit. Teebaumöl ist antibakteriell und entzündungshemmend und wirkt hier, vorsichtig dosiert eingesetzt, Wunder bei Herpes, Akne, Pilzerkrankungen, Warzen, Ekzemen und Verbrennungen.
Frauen ab 30 haben oft Kinder oder einen Kinderwunsch. In dieser Lebensphase sind eine basenreiche Ernährung und eine regelmäßige Nahrungsergänzung mit Silicium, welches das Bindegewebe, die Knorpel, sowie Haut und Haare stärkt, wichtig. Ausgenommen in der Schwangerschaft, in der die Kalorienanzahl nur minimal erhöht ist, fährt der Stoffwechsel in diesem Alter eher langsam runter, was mit einem geringeren Energiebedarf verbunden ist. Frauen, die außerordentlich viel Sport treiben sind hier ausgenommen. Allerdings sollte der erhöhte Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in dieser durchaus stressigen Lebensphase beachtet werden. Für ein starkes Immunsystem unterstützen Vitamin C, Zink, auch zusätzlich zur natürlichen Nahrung als Ergänzung. Vitamin E und C wirken antioxidativ für den Zellschutz, Vitamin B12 und Eisen sind wichtig für die Blutbildung. Vitamin B12 und auch Magnesium stärken und beruhigen das Nervensystem und sind somit bei Schlafproblemen, Erschöpfung und dauerhaftem Stress, der sich schädigend auf unsere Zellen auswirkt, unerlässlich. Der Ausgleich des Mikronährstoffhaushaltes ist besonders wichtig unter Einnahme der Antibabypille, wie schon anfangs erwähnt, da die Leber in ihrer Funktion als Entgiftungszentrale den hormonellen Abbau leistet und dabei auch verstärkt Mikronährstoffe beansprucht werden.
Positiv auf die Leber wirkt die Mariendistel, eine Heilpflanze, die als Tee oder Nahrungsergänzungspräparat eingesetzt werden kann. Für starke Nerven sorgt das antidepressiv wirkende Johanniskraut, Melisse beruhigt und entspannt, Mönchspfeffer gleicht den hormonellen Haushalt aus und stabilisiert so den Zyklus.
Der gezielte Einsatz von Heilpflanzen ist auch in den Dreißigern überaus unterstützend und heilsam. So auch bestimmte Aromaöle wie ein wärmendes und entspannendes Ingweröl oder ein belebendes und schmerzlinderndes Rosmarinöl mit durchblutungsfördernden und die Psyche stärkende Eigenschaften. Auch das Jasminöl eignet sich als Helferlein gut im Alter zwischen 30 und 40 und darüber hinaus. Wärmend, aphrodisierend, stimmungsaufhellend und entspannend wirkt dieses Öl. Es trägt auch den Namen „Mutteröl“, da es unter der Geburt und bei Milchflussstörungen eingesetzt wird. Auch bei Muskelkrämpfen und Menstruationsbeschwerden ist es bewährt. In dieser Lebensphase, die häufig anhaltende Phasen von Stress, Erschöpfung, manchmal Unzufriedenheit, Niedergeschlagenheit und ein hormonelles Ungleichgewicht mit sich bringt, wirkt Geranienöl ermunternd, nervenstärkend und aufbauend.
Wer die Kraft der Bachblüten nutzen möchte, dem seien in auftretenden Überlastungsphasen die Tropfen Hornbeam Nr. 17, Heinbuche, empfohlen, die schnell wieder in die Kraft bringen.
Empfehlenswert und wohltuend in dieser Zeit sind grundsätzlich immer Bewegung von Pilates über Yoga bis hin zu Laufen, Radfahren, Schwimmen, Gymnastik, einfach alles was Spaß macht sowie Entspannungsmethoden. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditations- und Achtsamkeitsübungen, kleine bewusste Atempausen lassen sich einfach in den Alltag integrieren.
Mir liegt es am Herzen die altbewährte Wassertherapie zu erwähnen. Heilen mit Wasser bringt den Organismus in Schwung und stärkt die Abwehrkräfte. Anwendungen wie Wechselduschen, ansteigende Fußbäder, Armgüsse seien hier in Erinnerung gerufen. Wasser für die Gesundheit - in jeder Lebensphase!
Frauen ab 40 sollten in Anbetracht der allmählichen hormonellen Umstellung die Stärkung ihres Immunsystems im Auge haben. Grundlage dafür ist eine basenreiche und vollwertige Ernährung, die phytoöstrogene Nahrungsmittel wie unter anderem Soja, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte, Trockenobst und rote Früchte enthält. Hochwertiges Eiweiß, vor allem aus pflanzlicher Quelle, ist essentiell für die Muskulatur sowie die Reparatur der Zellen und des Gewebes. Zu den natürlichen Lebensmitteln können Kalzium, Vitamin K sowie Vitamin D, welches die Aufnahme von Kalzium im Darm fördert und dieses speichert, ergänzt werden. Zink und Eisen unterstützen das Immunsystem und die Haut - die Faltenbildung verlangsamt sich durch eine gesteigerte Zellerneuerung.
Insgesamt sinkt der Kalorienbedarf in den Vierzigern auf Grund des sich verlangsamenden Stoffwechsels, was auf der Ebene der Ernährung beobachtet werden sollte. Wichtig in diesem Alter ist die Zufuhr bestimmter Fettsäuren. Für ein gesundes Herz brauchen wir Omega 3 Fettsäuren. Andere essentielle Fettsäuren wie das Nachtkerzenöl unterstützen die Haut und den Hormonhaushalt.
Im Alter zwischen 40 und 50 finden wunderbare Heilpflanzen und Aromaöle ihren wirkungsvollen und wohltuenden Einsatz. Eine hormonell ausgleichende Pflanze ist die Traubensilberkerze, Salbei reguliert die Schweißbildung, Ginseng erhöht die körperliche und seelische Belastbarkeit und Hopfen hat ein leichte östrogenartige Wirkung und unterstützt das hormonelle Einpegeln des Körpers. Rosmarin- und Safranöl beleben den gesamten Organismus. Zur Harmonisierung und Stärkung sind Rosen- und Geranienöl ideal.
Auch in dieser Zeit tut Bewegung und Entspannung gut, ein regelmäßiges Beckenbodentraining sollte dabei integriert sein. Dafür eigen sich bestens Pilatesübungen, die den Beckenboden und die Körpermitte festigen. Wen Unrast und Einschlafprobleme begleiten, der kann mit Übungen aus der Progressiven Muskelentspannung zur Ruhe finden oder entspannende und wärmende Leberwickel anwenden.
Für die Fans der Bachblüten empfehle ich Frauen in den Vierzigern Walnut Nr. 33, die echte Walnuss. Sie unterstützt bei allen Herausforderungen, die eine Umstellung und einen Neuanfang mit sich bringen.
Alles, was für die Frau in den Vierzigern wichtig ist, lässt sich fließend übernehmen in das Alter ab Fünfzig. Dieser Altersabschnitt ist den Wechseljahren zugeordnet. Besonders nützlich in dieser Zeit ist die Heilpflanze Melisse, die auch „Herztrost“ und „Frauenkraut“ genannt wird. Sie fördert die sich ausschleichende Menstruation und stärkt die Gebärmutter, reguliert bei Gefühlsschwankungen, innerer Unruhe und Ängsten, stärkt die Nerven, wirkt entspannend und harmonisierend. Auch die Haut profitiert von der Melisse, sie regeneriert und stärkt sich, wie auch das gesamte Immunsystem. Das Frauenkraut hilft durch die serotoninanregende Wirkung ausgezeichnet bei Schilddrüsenerkrankungen. Eine weitere sehr förderliche Heilpflanze ist der Lavendel. Ähnlich wie die Melisse dient Lavendel, als Tee oder Aromaöl, beim Abbau von Spannungen, bei Schweißneigung und Menstruationsbeschwerden, besonders in der Phase des Ausschleichens dieser. Die nervenstärkenden und antidepressiven Eigenschaften des Lavendels sind in dieser Zeit sehr wertvoll. Auch ein wärmendes Zimtöl tut gut bei Problemen mit der Menstruation und wirkt öffnend auf unsere Sinne. Weihrauchöl entspannt und stärkt die Psyche. Ein Öl mit vielen Einsatzmöglichkeiten bei Frauenthemen ist Wacholder. Wacholderöl, angewendet bei Wassereinlagerungen, Cellulite, Hautentzündungen und Venenproblemen, zeigt entschlackende, energetisierende und aphrodisierende Eigenschaften.
Grundsätzlich sind die Altersabschnitte von Frauen stets fließend ineinander übergehend und als Orientierung zu verstehen. Jede Frau ist anders. Dinge kommen und gehen. Früher oder später. Alles zur rechten Zeit. Vertraue und nimm an was ist, in Dankbarkeit und Liebe!
Die Ausführungen zu unterstützenden Möglichkeiten sind umfangreich und doch allgemein gehalten. Für jede Frau passt ein ganz individuelles Rezept entsprechend persönlicher Wünsche und Herausforderungen.
Möchtest du detaillierter in das Thema einsteigen und herausfinden, was für dich hilfreich und unterstützend ist, dann melde dich gern bei mir!
Bild: Vincent Schulz, Berlin