In jedem Augenblick des Lebens „voll da zu sein“ – das ist Achtsamkeit.
Warum ist es so wichtig achtsam zu sein und wie gelingt uns das?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf welche Weise wir die Welt wahrnehmen können. Oft ändert sich eine Situation, wenn man sie bewusst in Ruhe, im Fluss unseres Atems, mit all unseren Sinnen in Dankbarkeit und Wertschätzung wahrnehmen. Einfach wahrnehmen was ist, ohne zu werten. Das Sein im Hier und Jetzt ist das tatsächliche Leben. Nicht gestern, nicht morgen, sondern heute im Moment.
Das Praktizieren von Achtsamkeit im Alltag verhilft zu mehr Freiheit, Ruhe im Geist, Ausgeglichenheit, Entspannung, Konzentration, Klarheit, Kraft, Selbstvertrauen, Souveränität und Glück. Der Moment ist das, was zählt. Aufmerksam zu sein bedeutet, bewusst, im gegenwärtigen Augenblick zu sein ohne zu urteilen. Voraussetzung für die Aktivierung der heilenden Kraft der Achtsamkeit ist ein offener Geist, der sehen und lernen will. Nur mit dieser Einstellung kann man eine Veränderung herbeiführen. Offenheit und Akzeptanz, die Dinge zu sehen, wie sie kommen ohne einzugreifen, das ist der Weg.
Eine ganz essentielle Bedeutung in dem Zusammenhang kommt unserer Atmung zu. Wir atmen - selbstverständlich und unbemerkt .So lange wir leben, hört das Atmen nicht auf. Lenken wir unsere Aufmerksamkeit ganz bewusst auf unseren Atem sind wir permanent im Kreislauf von Einatmen und Ausatmen und dazwischen. Konzentrieren wir uns auf unseren Atem können wir wahrnehmen, in welcher Qualität wir atmen. Kurz und flach im Brustbereich oder tief und weit in den Bauch. Das kann uns im Alltag helfen, aus Stresssituationen heraus zu kommen. Wenn wir verinnerlichen, in Situationen der Angst, des Stresses, des Sorgens, der Kommunikation und so weiter unsere Aufmerksamkeit auf unseren Atem zu lenken und bewusst ein- und auszuatmen, können wir diesen Situationen souverän entgegentreten und es gelingt, uns von ihnen nicht vereinnahmen zu lassen. Die Atmung ist unser Werkzeug Nummer eins!
Achtsamkeit kommt in allen Lebenssituationen zum Tragen. Achtsames Atmen, achtsamer Umgang mit Gefühlen, mit Schmerz, Emotionen, Gedanken, achtsame Kommunikation, achtsames Essen, achtsame Körperarbeit. Am Beispiel des Essens möchte ich kurz veranschaulichen, was Achtsamkeit bedeutet und wie ich damit Probleme in diesem Kontext lösen kann. Ob ich achtsam esse lässt sich an Hand einiger Fragen schnell beantworten: Wie wähle ich mein Essen- gesund oder ungesund? Nährstoffreich oder nährstoffarm? Tut es mir jetzt in diesem Moment gut? Woher beziehe ich mein Essen? Bin ich hungrig oder habe ich Appetit? Esse ich nebenbei und tue andere Dinge nebenher? Nehme ich mein Essen mit verschiedenen Sinnen wahr? Geruch, Farbe, Konsistenz- all das kann ich bewusst wahrnehmen. Esse ich in Ruhe? Nehme ich das Sättigungsgefühl bewusst wahr? Bin ich dankbar für mein Essen?
Gehen wir also achtsam mit unseren Lebensmitteln sowie dem Sinn und Zweck als auch dem Prozess des Essens selbst um, kann man gesundheitliche Probleme wie Essstörungen gut in den Griff bekommen. Die Kompensation von Stress über das Essen zum Beispiel, also Essen aus Frust und Kummer, das so genannte `emotionale Essen´, kann über diese Technik, auch in Ergänzung mit anderen Möglichkeiten langfristig gelöst werden.
Achtsam zu sein bedeutet bewusst zu handeln statt zu reagieren. So ist es uns möglich ein gesundes, stressfreies, gelassenes glückliches Leben zu gestalten und uns bewusst unseren Qualitäten und Stärken zuzuwenden.
Nun frage dich: Lebst du noch im Autopilot oder bist du schon achtsam?
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